Informationen zur Zahnfehlstellung Zahnlücke mit Nichtanlage und ästhetische Remodellation
Erläuterung / Beschreibung einer Behandlung von Zahnlücke anhand von einem Patientenbeipiel mit gleichzeitiger Nichtanlage von Zähnen.
Bei dem Patienten sind die oberen seitlichen Schneidezähne nicht angelegt. Nachdem die Milchzähne herausgefallen sind, bleiben grosse Lücken, die das Abbeissen und die Sprache sehr behindern. Frontzahnnichtanlagen sind besonders häufig und kommen bei 3-5% aller Anomalien vor. Phylogenetisch, d. h. in der Stammesgeschichte der Entwicklung der Menschen, hat der moderne Mensch nur noch zwei grosse, statt vier obere Schneidezähne.
Der Unterkiefer ist durch die Behandlung leicht nach vorne gekommen, was nun zu einer Profilverbesserung beiträgt.
Die oberen Frontzähne stehen lückig und die Eckzähne sind noch nicht bis zu den seitlichen Frontzähnen aufgerückt. Der seitliche Biss ist auch in der Funktion sehr ungünstig gestellt, da die Höckerspitzen der oberen Zähne auf die Höckerspitzen der unteren Zähne treffen. Dies nennt man singulären Antagonismus. Hierdurch können reflektorische Muskelanspannungen und Kopfschmerzen verursacht werden. Ebenfalls kauen sich die Seitenzähne in unphysiologischer Weise ab, da die Höckerspitzen nicht in die für sie vorgesehenen Zahngruben treffen.
Patient mit Diastema Mediale und Nichtanlage vor Behandlungsbeginn
Patientengebiss nach Schließung der Zahnlücken und Remodellation
Schließung der Zahnlücken und kieferorthopädische Remodellation der seitlichen Frontzähne
Die oberen Eckzähne werden zu seitlichen Frontzähnen remodelliert, sodass sie später die nicht vorhandenen seitlichen Frontzähne ersetzen. Die kleinen Backenzähne (Prämolaren) werden funktionell zu Eckzähnen umgestaltet. Die Seitenverzahnung im Oberkiefer rückt dabei um eine Höckerbreite nach vorne, um die fehlenden seitlichen Schneidezähne auszugleichen. Man nennt diese Verzahnung eine Prämolarenbreite kompensierte Angle Klasse II Okklusion. Es gibt auch andere Patienten, bei denen eine neutrale Okklusion wieder hergestellt wird. Dies hat jedoch zur Folge, dass dann im Unterkiefer zwei kleine Prämolaren extrahiert werden müssen.
Vor Behandlung der Diastema Mediale (große Zahnlücken) und deutlich sichtbare Nichtanlage der seidlichen Schneidezähne. Nach der Behandlung fällt es nicht mehr auf, dass die seitlichen Schneidezähne eigentlich nicht vorhanden sind. Die oberen mittleren Schneidezähne wurden zusätzlich aufgebaut.
Ansicht (bukkal*) vor Behandlungsbeginn: Die Nichtanlage und dadurch enstehende Zahnlücken sind deutlich erkennbar. Nach erfolgter Behandlung sind alle Lücken nun geschlossen.
Bei Zahnlücken mit und durch Nichtanlage
Oberer Eckzahn bukkale* Ansicht vor Behandlungsbeginn und Remodellation.
Oberer Eckzahn nach Remodellation zu seitlichem Frontzahn.
*Bukkal = zur Backe gehörend
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