Frage, Stadtjournal: Was kostet die Aligner-Therapie bei Ihnen in der Praxis?
Antwort: Eine feste Zahnspange kostet heute etwa 6.000 Euro. Das geht mit Sonderwünschen etwa bis 10.000 Euro. Eine Alignertherapie kostet auch nicht viel mehr. Wenn alles fertig ist, dann kostet die etwa 8.000 bis 10.000 Euro. Alles, was günstiger ist, geht auf Kosten von Qualität und Behandlungssicherheit. Das heißt, das ist gefährlich. Die Zahlung teilt sich auf die Anzahlung der Laborkosten und 150 bis 200 Euro monatlicher Raten auf.
Frage, Stadtjournal: Wie lange dauert eine Aligner-Therapie?
Antwort: Eine Aligner-Therapie kann zwischen einem halben Jahr und fünf Jahren dauern. Ein weiterer Vorteil der Behandlung ist, man sieht sie kaum und sie stört kaum: Man kann sie beim Essen ausziehen oder drin lassen. Manche Patienten tragen die Bioligner® nur nachts, weil sie sie tagsüber stören, und dann tragen sie sie eben vier Wochen bis zum Wechsel. Kinder können nach fünf bis sieben Tagen schon die Aligner wechseln.
Frage, Stadtjournal: Aktuell bieten viele Start-ups günstige Angebote für eine Aligner-Therapie an. Was halten Sie davon?
Antwort:
Das ist vorsätzliche Körperverletzung und in meinen Augen strafbar. Es ist ein Unding, dass heute Start-ups ohne medizinische Vorkenntnisse, ohne Kiefergelenksdiagnostik, ohne Röntgendiagnostik einfach Plastik, welches die Zähne verschieben soll, auf den Markt bringen, die Werte von einem Computer berechnen lassen, selbst nicht entscheiden, was sinnvoll ist, und dann von einem Zahnarzt, der keine Erfahrung mit jeglicher Kieferorthopädie hat, die Schienen einsetzen lassen. Es gibt genügend kompetente Meinungen, von der Landeszahnärztekammer und auch von Regierungsseite, die das ähnlich sehen. Kieferorthopädie ist sehr facettenreich und komplex und auch die scheinbar einfachen Fälle sind oftmals schwierig. Kieferorthopädische Eingriffe müssen immer von einem Fachmann durchgeführt werden, was bei den Start-ups nicht der Fall ist.
Zählt man zu den Kosten, die die Billiganbieter verlangen, dann noch das, was unterlassen wird, nämlich eingehende Diagnostik, Therapieplanung und Retention, wird man schnell merken, dass die sogar noch viel teurer sind als der Facharzt um die Ecke. Da werden aus den 4.000 Euro, die anfangs verlangt werden, schnell 10.000 oder 14.000 Euro.