Man spricht auch von einer dorsalen Kiefergelenkkompression. Dieser Zustand ist sehr bedenklich. Zum einen werden die dorsalen Gelenkrezeptoren gereizt und es kann zu Schmerzen und Kiefergelenkarthrose kommen. Zum anderen werden die nutritiven Versorgungswege über die bilaminäre Zone eingeengt und die Diffusion der interstitiellen Gelenkschmiere (Synovia) wird behindert, was wiederum degenerative Prozesse begünstigt. Ein erblich bedingter Deckbiss oder eine Elongation eines unteren Seitenzahnes bei fehlendem Zahn im Oberkiefer (fehlender Antagonist) können die Ursache sein. Bei einer totalen Discusverlagerung mit Kompression können sich schwerwiegende Beschwerden entwickeln. Reibt das Kiefergelenkköpfchen mit jeder Bewegung direkt auf der Gelenkpfanne, so stellen sich über die Jahre hinweg arthrotische Degenerationen ein, die mitunter sehr schmerzhaft sein können und dann nur noch medikamentös therapierbar sind. Eine nach hinten gerichtete Kompression aber auch eine überspannte Kaumuskulatur, können eine Einengung des oberen Gelenkspaltes, also eine craniale Kompression verursachen. Der Fachmann spricht dann vom “Dorsocranialen Belastungsvektor”, den es aufzuheben gilt.
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