Dorsalen Kiefergelenkkompression Myoarthropathie - Behandlung

Der dorsocraniale Belastungsvektor muss ausgeschaltet werden.

Ein dorsaler Belastungsvektor drückt das Kiefergelenkköpchen nach hinten gegen die sensible bilaminäre Zone. Der Discus liegt dann meist zumindest teilweise vor dem Kiefegelenkköpfchen und reponiert erst bei der Vorschub oder Öffnungsbewegung mit einem leisen Knackgeräusch.

Die dorsale Kompression ist bei vorliegen einer akuten Gelenkentzündung. einer Arthritis dann sehr schmerzhaft! Zum Lindern des akuten Schmerzes kann der Arzt Diclofenac (am besten Voltaren-Dispers) verordnen. Vorsicht! keine Selbstmedikation, da es sich um ein hochwirksames Mittel mit strenger Indikation handelt. Bei Missbrauch können schwerwiegende Nebenwirkungen auftreten!)

Bei der so genannten dorsalen Gelenkkompression muss für die Kieferbewegung (Artikulation) und den Schlussbiss genügend Raum nach vorne freigegeben werden. Dies geht z. B. wie in dem oben beschriebenen Fall mit Deckbiss und Engstand in der UK-Front durch physiologische Einstellung des Torques und durch Reduktion der Zahnbreite im Unterkiefer. Hier kann also der spezialisierte Kieferorthopäde dem Patienten gut helfen!

Ein cranialer Belastungsvektor drückt das Kiefergelenkköpfchen nach oben in die Gelenkpfanne und löst dann eine craniale Gelenkkompression aus. Der Discus wird dabei weitgehend bis total nach vorne verlagert und reponiert mit einem lauten meist hörbaren Knackgeräusch. Diese ist bei einem skelettal tiefen Biss eher anzutreffen. Auch bei einem durch Zahnverlust und folgender Zahnkippung (da prothetisch nicht versorgte Lücke) gesenkten Biss kommt es sowohl zu einer cranialen Kompression als auch zu einem zu frühen Kontakt der unteren Frontzähne an die oberen Frontzähne, was dann eine dorsale Kompression auslöst.

DIe craniale Kompression kann z. B. durch einer neue Prothetik mit folgender Bisserhöhung ausgeglichen werden. Dies geschieht durch eine detaillierte geplante prothetische Rehabilitation. Sind Zähne nach vorne gekippt, so müssen diese erst aufgerichtet werden. Hier wird wieder die Zusammenarbeit von Zahnarzt und Kieferorthopäde gefordert. Manchmal reicht das Aufrichten der gekippten Zähne aus, um die craniale Kompression aufzuheben. Dann braucht der Zahnarzt keine neue Bisshöhe einzustellen, da die alte gesunde Höhe wieder erreicht wurde. Eine prothetischer Versorgung ist allerdings umso wichtiger (z.B. Brücke oder Implantat) damit das erreichte kieferorthopädische Behandlungsziel stabilisiert wird.

Eine craniale Kompression kann auch alleine durch kieferorthopädische Extrusion der Zähne aufgehoben werden. Dies ist jedoch ein sehr langwieriger und kostspieliger Prozess, bei dem eine längere optimale Mitarbeit des Patienten die absolute Voraussetzung zum Gelingen der Therapie ist.

Eine abschliessende lebenslange Retention zur Stabilisierung des Behandlungsergebnisses ist eine wichtige Voraussetzung, dass die Beschwerden nicht wieder auftreten!

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