Craniomandibuläre Dysfunktion CMD

Myoarthropathie des Kausystems oder auch Craniomandibuläre Dysfunktion CMD genannt:

Kiefergelenk Anatomische Strukturen Bild: Anatomische Strukturen des Kiefergelenks

Die Einstellung der oberen Frontzähne in einen physiologischen individuellen Torque und das Auflösen des Unterkieferengstandes ohne Platzgewinn durch exzessive Protrusion, aber mit Platzbeschaffung durch Remodelation der Zahnform mit Reduktion des approximalen Zahnschmelzes (ASR) waren für diese Kieferfergelenkpatientin der eigentliche Schlüssel zum Erfolg.

Gerade Patienten mit Deckbiss leiden am häufigsten über Kiefergelenkbeschwerden, da durch die genetisch determinierte Zahnfehlstellung, Steilstand der oberen Frontzähne das Kiefergelenk nach hinten und oben gedrückt wird. Diesen dorsocranialen Belastungsvektor aufzulösen ist das angestrebte Ziel bei der Auflösung der Zahnfehlstellung. Wird der Unterkieferfrontengstand alleine durch das nach vorne schieben (Protrusion) der unteren Frontzähne ausgeglichen, so entstehen Frühkontakte zu den oberen Frontzähne, die den gesamten Unterkiefer zwanghaft nach hinten schieben. Dieser häufige Fehler in der Kieferorthopädie verursacht dann mitunter massive Beschwerden und Schmerzen im Kiefergelenk. Die Natur will sich bei solch einer Fehlbehandlung dann durch das Zurückbewegen in der unteren Frontzähne entlasten. Hierbei bildet sich der alte Engstand wieder aus und es entsteht ein kieferorthopädisches Rezidiv.

Das eigentliche Knackgeräusch an sich ist nicht unbedigt bedenklich, jedoch der Auslöser hierfür und die damit entstehenden Folgen wie Kiefergelenkarthose e.t.c können schwerwiegende Beschwerden nach sich ziehen. Ausgelöst wird das Kiefergelenkknacken durch einen zu weit nach vorne verschobenen verlagerten Discus articularis. Durch die Protrusionsbewegung springt dieser wieder in seine alte richtige Position. Da das ganze Gelenk von Sehnen und Bändern straff umhüllt ist, die eine Gelenkkapsel bilden, geschieht die Reposition des Diskus spontan mit den darauffolgenden klickenden Geräusch.

Die bildhafte Darstellung des Kiefergelenkes wird heutzutage mit einer Magnetresonanztomografie MRT vorgenommen. Die Erstuntersuchungen heissen “Manuelle Funktionsdiagnostik” MFD (nach Sabbagh/Polzar) oder “Manuelle Funktionsanalyse” MFA (nach Buhmann) des Kiefergelenkes. Diese Untersuchungen werden von in der Funktionsdiagnostik und Therapie des Kiefergelenkes weitergebildeten Zahnärzten oder Kieferorthopäden durchgeführt.

Der gesamte Krankheitskomplex um das Kiefergelenk kann primär muskuläre Ursachen haben, Myopathie oder auch anatomisch skelettale Ursachen Arthropathie. Deshalb bezeichnet der Fachmann diesen Krankheitskomplex als Myoarthropathie des Kausystems oder auch als “Craniomandibuläre Dysfunktion des Kausystems” oder auch CMD genannt.

MRT bei der Kiefergeleksdiagnostik

MRT-Diagnostik wird in drei Raumebenen aufgenommen. In der Parasagittalen, der Paracoronalen und in der Transversalen Ebende.

Parasagittale Aufnahme

Die Parasagittale Magnetresonanztomographie-Aufnahme ist die häufigste und wichtigste Aufnahmeebene. Sie geht durch die Kondylarachse, von lateral nach medial. Es werden Aufnahme in drei verschiedenen UK-Positionen gemacht. Diese Aufnahmeebene ist wichtig bei der Herstellung von VIDEO-MRT´s.

Erste Aufnahme maximaler habitueller Zentrik

Erste Aufnahme in maximaler habitueller Zentrik.

Zweite Aufnahme leichter Disclusion

Zweite Aufnahme in 2-4mm Anteposition und leichter Disclusion. Dies kann die angestrebte neue “therapeutische” Zentrik sein (Wachsbiss).

Dritte Aufnahme submaximaler Anteposition

Dritte Aufnahme in submaximaler Anteposition mit ca. 6mm Bisssperre (Wachsbiss).

Paracoronale Aufnahme:

Die Paracoronale Aufnahme gibt z. B. Kiefergelenkkompressionen und Kondylusarthrosen gut wieder. Ebenso können Diskusperforationen und laterale oder mediale Diskusverlagerungen deutlich gemacht werden.

Gesunde Kiefergelenke

Gesunde Kiefergelenke

1.) Vordere Schnittebene
2.) Mittlere Schnittebene

Erkrankte Kiefergelenke

Erkrankte Kiefergelenke 1.) Linkes Kiefergelenk
  • Mediokraniale Kondyluskompression
  • Kondylusarthrose
  • Lateral verlagerter Diskus
2.) Rechtes Kiefergelenk
  • Kondyluskompression craniale Kiefergelenkkompression

Transversale Ebene:

Bei Aufnahme der Transversalen Ebene kann man Lage und anatomische Variation des KG-Köpfchens, Kondylarachsen in der horizontalen Ebene sowie Lage und degenerative Veränderungen des Diskus artikularis gut erkennen.

Da viele Gelenkanomalien erst durch die Bewegung sichtbar werden, ist es häufig erforderlich ein Video-MRT herzustellen. Hierbei werden Funktionsstörungen besonders gut sichtbar.

Diagnostik eines frakturierten Diskus mit totaler anteriorer Verlagerung

Beispiel von MRT Videoaufnahme:

Mundöffnung rechts

Frakturspalt

Mit totaler Diskusverlagerung ohne Reposition

  • Frakturspalt

Mundöffnung links

Frakturspalt Mittlerer Vorschub

Mit dorsal abgeflachtem Diskus und subtotaler Diskusverlagerung mit Reposition.

  • Frakturspalt - Mittlerer Vorschub

Weitere mögliche Ursachen für Kiefergelenkbeschwerden

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