Schnarchdiagnostik

Schnarchen - Schnarchdiagnostik - Infos zur Schnarchtherapie

Schnarchen kann viele Ursachen haben und es ist nicht nur eine häufige Belästigung der Umgebung, sondern kann auch erhebliche gesundheitliche Nachteile mit sich führen.

Anti-Schnarch-Gerät nach A. Sabbagh mit SUS-Protrusions-Stäbchen

Das Schnarchen bedingt eine Verminderung der Atmung. Führt dies zu einer grösseren Behinderung der Sauerstoffaufnahme oder ist sogar mit dem gefährlichen nächtlichen Atemaussetzern (Apnoe) verbunden, so sind die gesundheitlichen Beeinträchtigungen häufig derart gravierend, dass unbedingt eine Therapie angestrebt werden sollte. Die Patienten leiden dann unter Tagesmüdigkeit, Kopfschmerzen, Konzentrationsschwäche und Antriebslosigkeit bis hin zu schwerwiegenden Herz-Kreislauf-Störungen.

Welche Ursachen hat das Schnarchen?

Wann kann der Kieferorthopäde helfen?

Das Schnarchen kann durch neurologische Störungen ausgelöst werden. Hier kann der Kieferorthopäde nicht helfen. Eine fachübergreifende Therapie ist notwendig.

Schnarchen kann durch Übergewicht ausgelöst werden. Hier kann der Kieferorthopäde nur begleitend helfen. Eine Diät ist erforderlich.

Schnarchen kann durch Intoxikation (zu starker Alkohol Genuss oder sedierende Medikamente, Psychopharmaka) ausgelöst werden. Auch hier kann der Kieferorthopäde nicht helfen.

Schnarchen kann durch Verengung der oberen Atemwege ausgelöst werden. Der Nasopharynx ist zu klein, d. h. die oberen Nasenwege sind verengt. Dies kann z. B. durch eine schiefe Nasenscheidewand oder durch verengte Nasenflügel bedingt sein. Hier kann der Kieferorthopäde nicht helfen.

Schnarchen kann durch Verringerung der Gewebespannung im Alter ausgelöst werden. Hier kann der Kieferorthopäde begleitend helfen.

Schnarchen kann durch zu grosse, geschwollene lymphatische Gewebe (hypertropierte Tonsillen oder Adenoiden / Mandeln) ausgelöst werden. Da diese fast immer einen erheblichen negativen Einfluss auf die Kiefer und Gebissentwicklung und somit auch auf die Zahnstellung haben, ist eine interdisziplinäre Zusammenarbeit mit HNO-Ärzten und Kieferorthopäden dringen erforderlich. Hier kann der Kieferorthopäde helfen.

Schnarchen kann durch Verengung der hinteren und unteren Atemwege verursacht werden. Der Oropharynx oder der pharyngiale Raum hinter der Zungenwurzel ist eingeengt. Dies passiert z. B. bei einer leichten Mundöffnung während des Schlafes (siehe Bilder). Ebenso kann der pharyngiale Raum durch eine pathologische Rücklage des Unterkiefers eingeengt sein. Durch Vorschieben des Unterkiefers wird das pharyngiale Lumen geweitet. Die Zunge findet mehr Platz im Mundraum und fällt nicht wie ein Ventilverschluss in den Rachen zurück. Dies verhindert die zum Schnarchen führende Einengung des Atemraumes (respiratorische Obstruktionsstörung).

Hier kann ein Kieferorthopäde sehr gut helfen

Um diese Ursachen des Schnarchens richtig einschätzen zu können, brauch es den Rat eines geschulten Facharztes, damit die Therapie auch erfolgreich verläuft.



FRS bei geschlosssenem Mund

FRS bei geschlosssenem Mund: Die hohe Zungenlage öffnet den Pharynx und ermöglicht ein ungehinderten Atemfluss. (Kontrastmittelverstärkte Aufnahme mit Bariumsulfat)

FRS bei leicht geöffnetem Mund

FRS bei leicht geöffnetem Mund: Die flache Zungenlage und die dorsocaudale Rotation der Mandibula bewirken eine Einengung des Pharynx. (Kontrastmittelverstärkte Aufnahme mit Bariumsulfat)



FRS: Patient mit Unterkieferrücklage, ANGLE Kl I

FRS: Patient mit Unterkieferrücklage, ANGLE Kl I und vergrößerter sagittaler Stufe bei habitueller Okklusion und geschlossenem Mund. Die hinteren Atemwege - sind bedingt durch die Kieferfehlstellung - verengt.

FRS: gleicher Patient mit in therapeutischer Lage

FRS: gleicher Patient mit in therapeutischer Lage vorgeschobenem und leicht geöffnetem Unterkiefer und geschlossenem Mund. Die hinteren Atemwege sind geöffnet. Die anatomisch bedingte Respirations-störung wurde mit dieser Massnahme beseitigt!

Antischnarchgerät am Modell eingesetzt

Bei einfachen und mittleren Obstruktionsstörungen des pharyngialen Raumes, sind sogenannte Antischnarchgeräte, die den Unterkiefer in einer vorderen Position halten, sehr hilfreich. Bei schwerwiegenden Atemstörungen, verbunden mit Schnarchen, ist unter Umständen der Einsatz von Beatmungsgeräten erforderlich.

Antischnarchgerät am Modell

Antischnarchgerät am Modell eingesetzt mit deutlicher Unterkiefervorverlagerung zur Öffnung der Atemwege.

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