Frage, Stadtjournal: Bewerten Sie die Entwicklung eher negativ?
Antwort: Das möchte ich nicht sagen. Die Geschichte der Medizin hat gezeigt, dass es nicht das ausschließlich Gute gibt oder das ausschließlich Schlechte. Zum Beispiel wurde früher angenommen, dass der Wert des Blutdrucks altersgerecht ermittelt werden muss. Ein 80 Jahre alter Mann hat idealerweise einen Wert von 180/90 (Alter + 100 / 2). Dann wurde gesagt, dass ein Wert von 120/80 der Idealwert ist. Diese Generalisierung kann aber dazu führen, dass der Druck in den Arterien zu gering ist, was bei verkalkten Gefäßen im schlimmsten Fall zu einem Schlaganfall führt. Heute ist man davon wieder abgerückt und sieht einen Wert zwischen 140 und 160 als gut an.
Ein weiteres Beispiel ist das Contergan, das in den 50er Jahren entwickelt worden war. Eigentlich sollte es zur Beruhigung dienen und gegen die Übelkeit bei Schwangerschaften helfen. Es wurde bis 1961 rezeptfrei verkauft, insbesondere in Deutschland. Was dann passiert ist, wissen wir alle. Ein Mittel, das also eigentlich helfen sollte, hat schweren Schaden verursacht.
Heute weiß man zum Beispiel auch, dass es einen Virus wie Corona bereits vor 130 Jahren schon einmal gab. Die sogenannte „Russische Grippe“ hat zwischen 1889 und 1895 weltweit rund eine Million Menschenleben gefordert. Sie kam aus Zentralasien und hat sich mithilfe der Eisenbahn, dem damals neuen Transportmittel, auf der Welt ausgebreitet. Die Symptome ähnelten sehr denen des heutigen Corona-Virus, nämlich heftige Erkältungsanzeichen inklusive Verlust von Geschmacks- und Geruchssinn. Die Infektion erfolgte in mehreren Wellen, bis sie schließlich wieder abebbte.
Was ich damit sagen will, ist folgendes: Medizin ist immer von Irrwegen und Zufällen geprägt. Die absolute Wahrheit gibt es einfach nicht. Und aus diesem Grund dürfen wir nicht annehmen, dass wir uns mit dem neuen Impfstoff aller Sorgen entledigen. Das wäre fahrlässig.
Frage, Stadtjournal: Was würden Sie empfehlen?
Antwort: Wir sollten bei der Bekämpfung des Virus beziehungsweise der Prophylaxe das geringste Risiko an die oberste Stelle setzen. Das bedeutet in diesem Fall, besser mit einfachen Mitteln vorsorgen, als mit Medizin Politik zu machen, so wie es im Moment geschieht. Denn wenn unterschiedliche Interessen aus Politik, Wirtschaft und Medizin zusammenkommen, geht es in der Regel um Macht, Einfluss und Geld. Und das ist am Ende immer zum Schaden des Patienten. Daher rege ich weiterhin an, die Gabe von Vitamin D zu verbreiten, um die Bevölkerung entsprechend zu schützen. Insbesondere Ältere müssten mit ausreichend Vitamin D versorgt werden.
Das paradoxe ist ja, dass Vitamin D so gut wie keine Kosten verursacht und leicht zu bekommen ist. Warum es nicht standardmäßig verabreicht wird, gerade in den Alten- und Pflegeheimen, ist mir ein Rätsel und grenzt an unterlassener Hilfeleistung!
Ich bemerke seit Jahren auch Veränderungen bei meinen Patienten. Gerade Kinder kommen immer häufiger mit unterentwickelten Oberkiefern zu mir. Früher war es der Unterkiefer, der auf die eine oder andere Art unterentwickelt war. Die heutigen Probleme kommen ganz klar von einer Unterversorgung mit Vitamin D, das ja, wie wir wissen, Auswirkungen auf den Knochenbau hat. Was man sagen muss, ist dass wir Mediziner mit dem Mangel viel Geld verdienen, denn die Behandlungen der Kieferfehlstellungen sind meist sehr teuer. Mir wäre es aber lieber, wir würden mit einfachen Mitteln, wie der Supplementierung von Vitamin D und der ausreichenden Versorgung mit anderen Stoffen (Magnesium, Fluor und anderen) große Wirkungen erzielen.