Biologische Grundlage
- Der Mensch orientiert sich im Raum über Sehen, Hören und Gleichgewicht.
- Im CranioPlan®-Verfahren werden erstmals die Eintrittspunkte dieser Sinnesorgane (Auge, Ohr, Vestibularorgan) als Referenzpunkte genutzt.
- Aus den Hornhaut-Schwerpunkten (Sehen) und den Mittelohr-/Innenohrstrukturen (z. B. Incus, Hammer, Cochlea, Utriculus, Sacculus) wird eine stabile craniale Referenzebene konstruiert.
Vestibularorgan als Referenz
- Das Vestibularorgan liefert über den Amboss (Incus) oder andere Strukturen des Innenohrs den entscheidenden Fixpunkt.
- Vorteil: Diese Punkte sind biologisch stabil im Schädel verankert und eng mit dem Gleichgewichtssinn verbunden.
- Die Patente beschreiben diese als „internal ear points“ (z. B. Incus, Cochlea, Trommelfellzentrum, Utriculus/Sacculus).
- Daraus entsteht die interne Ohrlinie (internal ear line), die als Basisachse für die Ziel-Okklusionsebene dient.
Von der Cranial Plane zur Okklusionsebene
- Aus Augenpunkten + interner Ohrlinie wird eine Auxiliary Plane (craniale Basisebene) definiert.
- Diese wird um ca. 13–15° um eine hintere Rotationsachse rotiert → es entsteht die Target Denture Plane (Ziel-Okklusionsebene).
- Die Okklusionsebene liegt somit parallel zur internen Ohrlinie und ist funktionell mit Vestibularorgan und Auge verknüpft.
Vorteile gegenüber konventionellen Methoden
- Klassische Referenzen (z. B. Camper-Ebene, äußere Ohröffnung) verursachen Fehler bis zu 5 mm bzw. 3° Neigung → Überlastungen, CMD und Funktionsstörungen.
- Mit CranioPlan® wird eine biomechanisch richtige Okklusionsebene bestimmt:
- Reduzierte Kiefergelenksbelastung
- Verbesserte Kaubewegung
- Präzisere Prothetik, Implantatplanung und KFO-Behandlungen
- Grundlage für harmonisch-funktionelle Restaurationen
Technische Umsetzung (aus den Patenten)
- 3D-Bildgebung (CT, DVT, MRT) lokalisiert Augen- und Innenohrpunkte.
- Software berechnet daraus die Ebenen (cranial plane → auxiliary plane → target denture plane).
- Die Daten fließen direkt in CAD/CAM-Systeme, Aligner, Bohrschablonen oder Prothesenfertigung.
- Behandlung kann mehrstufig (Zwischen-Okklusionsebenen) oder direkt erfolgen.
Erweiterungen
- CranioPlan® SleepGuard: funktionelle Analyse von Luftwegen, Schlafapnoe und dentofazialen Relationen.
- Ganzheitliche Wirkung: die richtige craniale Symmetrieebene beeinflusst Haltung, CMD und Schmerzsyndrome.
Kurz gesagt
Das Vestibularorgan liefert die biologische Fixachse (interne Ohrlinie). Zusammen mit den Augenpunkten entsteht die craniale Symmetrieebene (CranioPlan®). Diese wird in definierter Geometrie zur Okklusionsebene transformiert – eine naturgegebene, funktionelle Referenz, die klassische Hilfsebenen wie die Camper-Ebene ablöst und so die Brücke zwischen vestibulärer Orientierung und dentaler Funktion schlägt.
Veröffentlichung CranioPlan®
- Cephalometric Analysis
- CranioPlan® Verfahren
- CranioPlan® Symmetrie des humanen Schädels
