Die Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund und Kieferheilkunde hat ihre letzte Stellungnahme, inklusive der Leitlinien mit den wissenschaftlichen Stellungnahmen zur zur Digitalen Volumentomographie (DVT) revidiert und bis dato keine neue herausgegeben. Dennoch kursieren weiterhin Meinungen zum DVT, die keine wissenschaftliche Grundlage haben. Zum Teil basieren sie auf den veralteten Stellungnahmen dieser Gesellschaften (DGZMK, DGKFO). Zum Beispiel:.
DVT - Mythos oder Realität?
Teil - 1 - Veröffetlichung KFO-Intern: Prof. Dr. Gerhard Polzar, KKU und ZA. Max Herberg
Mythos 1 "DVT und Karies"
Einschlägige Meinung zum Thema DVT und Kariesdiagnostik ist, dass mit Volumentomographen keine sichere Befundung möglich sei und zweidimensionalen Röntgentechniken, wie zum Beispiel OPT und Zahnfilm mit Volumentomographen ist, da sie bessere Ergebnisse erzielten.
Ja, das stimmt, könnte man meinen. Denn bei Patienten mit metallischen Rekonstruktionen oder Füllungen zeigt sich ein nicht unerheblicher Schlagschatten als Artefakt, welcher benachbarte Strukturen überschatten kann. Das ist die berechtigte Aussage zu DVT-Geräten der 1. und 2. Generation. Heutige DVTs verfügen über eine wesentlich bessere Auflösung und geringere Strahlenbelastung, da sie getaktet sind, mit möglichst vielen strahlenreduzierten Einzelbildern mögliche Artefakte auswischen und mit einer wesentlich fortschrittlicheren Software und intelligenteren Algorithmen die Fähigkeit besitzen, diese Artefakte herauszurechnen, beziehungsweise zu eliminieren.
Hier ein Beispiel einer Patientin (Abb. 1, OPT) mit einer mundgeschlossenen Panoramaschnittaufnahme in digitaler Aufnahmetechnik. Selbst im Bildauschnitt des 2. Quadranten (Abb. 2) ist für einen durchschnittlichen Zahnarzt der kariöse Defekt nicht zweifelsfrei diagnostizierbar. In jedem Fall ist das genaue Ausmaß der Läsion nicht bestimmbar. Ganz im Gegensatz hierzu ergibt die Darstellung im DVT (Abb. 3) eine eindeutige Abbildung, welche sowohl die Diagnose der vorliegenden Karies, als auch die Befundung der räumlichen Ausdehnung in vollem Umfang zulässt.
Abb.1 OPT von Patientin aus Abbildung 16 und 19 mit kaum sichtbarer Karies 26 distal
Abb.2 Ausschnitt aus OPT mit kaum sichtbarer Karies an Zahn 26 distal
Abb.3 DVT mit deutlich erkennbarer Karies profunda an Zahn 26
Schlussfolgerung: Moderne DVT-Geräte sind zur Kariesdiagnostik im unbehandelten Gebiss selbst digitalen Panoramaschichtaufnahmen weit überlegen. Selbst bei prothetisch versorgten Patienten sind ausreichende Anhaltspunkte für die Kariesdiagnostik befundbar. Dargestellt in OPT-Ausschnitt und DVT-Ausschnitt (Abb. 4 OPT; Abb. 5, 6 DVT Wurzelkaries Zahn 23).
Abb.4 OPT von Patient mit umfangreicher implantatprothetischer Ver-sorgung und Wurzelkaries an Zahn 23
Abb.5 DVT von Patient mit Wurzelkaries an Zahn 23
Abb.6 DVT-Ausschnitt mit deutlich sichtbarer Wurzelkaries an Zahn 23 bis in Pulpanähe
Fachartikel DVT Mythos oder Realität
- Mythos 1 DVT und Karies
- Mythos 2 DVT und Discus articularis
- Mythos 3 DVT selten erforderlich
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