1.) Eine ASR sollte in der Regel nicht mehr als 50% des Zahnschmelzes betragen. Mit 25-30% ist man immer auf der „sicheren Seite“.
2.) In Ausnahmefällen, zur Umgehung eine Zahnextraktion kann eine maximale ASR von 2/3 des vorhanden Zahnschmelzes auch geboten sein.
3.) Bei älteren Patienten, insbesondere mit parodontaler Erkrankung ist generell eine großzügigere ASR indiziert, um einen Lückenschluß mit Rekonstruktion der Interdentalpapillen zu bewirken. Bei einer Verkürzung des Kontaktpunktabstandes zum Alveolarrand unter 6 mm ist mit einer Papillenrekonstitution zu rechnen.
4.) ASR bzw. Odontoplastik zur Umformung vorhandener oberer Eckzähne zu seitlichen Schneidezähnen kann im inzisalen Bereich bis in die Dentinschicht erfolgen, soweit wie es der Patient während der Maßnahme toleriert. Eine anschließende Fluoridierung ist selbstverständlich und obligat.
5.) Im Approximalbereich zwischen Eckzähnen und Prämolaren ist aufgrund des üppigen Schmelzes und der relativen Nähe zum frontalen Engstand am großzügigsten zu verfahren. Ley et al. geben hier für den OK 1,2 mm und den UK 0,9 mm approximalen Platzgewinn bei maximaler ASR an.
6.) Bei ASR jugendlicher Patienten ist äußerste Vorsicht geboten. Sie sollte sich vornehmlich auf den Front-Eckzahnbereich beschränken. ASR im Seitenzahnbereich zum Ausgleich sagittaler Abweichungen sollte hier besser nicht erfolgen.
7.) Die ASR sollte immer mit schnellrotierenden, wassergekühlten Diamantscheiben oder spitzen Diamantbohrern erfolgen. Rüttelnde Bewegungsinstrumente sind meist ineffektiv und für den Patienten unangenehm bis schmerzhaft. Ein Scheibenschutz verringert die Übersicht und kann zu erheblichen Schmelzeinschnitten im Seitenzahnbereich führen. Besser und effektiver ist hier eine Doppelassistenz mit zwei geübten Helferinnen. Der Diamantbohrer muss pinselartig geführt werden und darf nie au einer Stelle verharren, um Rillenbildung zu vermeiden und dem Zahn eine kantenfreie neue Form zu geben (=Odontoplastik) . Nach der ASR sind die Oberflächen mit Polierscheiben zu glätten und eine Fluoridierung ist vorzunehmen.