Auffällig bei retrognathen Patienten ist, dass die mittlere Gesichtsmimik oftmals nur unvollständig ausgeprägt ist. Das in Relation zum vorgeschobenen Kinn zurückliegende mittlere Gesichtsdrittel behindert eine natürliche Funktion der dortigen mimischen Muskulatur. In Folge dessen ist diese kaum ausgeprägt und nicht trainiert. Als Folge hiervon fehlt diese Muskulatur oder ist nur ganz schwach ausgeprägt. Selbst nach Überstellen des frontalen Kreuzbisses ist diese Muskulatur retrahiert, sie hat sich noch nicht richtig entwickelt. Ein deutliches Anzeichen hierfür sind die ausgeprägten Grübchen im Bereich des rechten und linken Mundwinkels und die überspannt wirkende, volumenarme passiv wirkende Oberlippe (Abb. 79,80).
Weichgewebemanagement
Teil 3 von "Neue Grenzen der Aligner-Therapie" Prof. Dr. Polzar KKU